Lichtenberger® Methode

Die am Lichtenberger Institut entwickelte Methode bringt Sie in Kontakt mit einem Klangphänomen, das auf die Organe, sowie auf die ganze menschliche Gestalt wirkt. Über Wahrnehmungsereignisse, die durch den Klang der eigenen Stimme initiiert werden, ordnet sich die physiologische Struktur wieder in gesunde Proportionen. Die Abwechslung von Fokus und verschwommener Klarheit durch den hohen Klang vermittelt, erzeugt eine Empfindung an der Quelle angeschlossen zu sein.

Am besten erklären dies die Worte:

Es singt mich. Es spricht mich.

Das bedeutet leichtes Singen und Sprechen ohne Anstrengung und Müdigkeit des Stimmapparates. Das Geheimnis ist, dass neben den Muskeln auch noch andere Körperstrukturen die Aufgabe übernehmen mit der Stimme zu schwingen.

Ziel der Methode ist es, die Stimme ohne grosse muskuläre Anstrengung zum Klingen zu bringen, so dass sie voll und abgerundet klingt. Stimmliche Beeinträchtigungen durch angestrengtes Singen werden gemildert.

Über das Singen von Vokalfolgen reguliert sich die Atmung von selbst.

Funktionale Stimmbildung nach der Lichtenberger® Methode

Falsche Töne gibt es nicht – die Stimme darf sich entfalten.

Stimmbildung nach dem stimmphysiologischen Lichtenberger Ansatz hat zum Ziel, die Stimme ohne grosse muskuläre Anstrengung zum Klingen zu bringen. Trotzdem oder gerade deswegen klingt die Stimme weicher, voller und hat grosse Tragkraft.

Heiserkeit und Hustenreiz beim intensiven und langen Sprechen oder Singen lassen sich lindern oder sogar vermeiden durch einen neuen Umgang mit dem Stimmapparat, der sich an den physiologischen Gegebenheiten orientiert. Nicht nur die Stimmbänder und der Kehlkopf, sondern das gesamte Gewebe wird mit in den Vorgang des Singens und Sprechens einbezogen und auch Resonanzräume im Körper eröffnen sich und lassen sich besser nutzen.

Die Stärke der Methode ist, dass in unzähligen und abwechslungsreichen Stimm- und auch Körperübungen das eigene Stimmpotenzial geweckt und verfeinert werden kann. Der Weg zum Sprechen und Singen geht dabei über die Wahrnehmung der eigenen Stimme.

Die Methode gibt nicht vor, auf welche Art man zu sprechen oder zu singen hat, sondern eröffnet und entwickelt die eigene und individuelle Art zu sprechen und zu singen. Auch die Atmung reguliert sich: nicht die Menge der Luft, sondern die Qualität der Atmung macht den Ton.

Wenn die Faszien vibrieren, schwingt der ganze Körper

Die Methode bezieht den gesamten Körper mit ein. Durch gezielte Übungen werden bisher kaum oder gar nicht genutzte Bereiche des Körpers zur Klangerzeugung mit einbezogen:

  • Gaumen
  • Kehlkopf
  • Trommelfelle
  • Schädeldecke
  • Diaphragmakette
  • Zwerchfell
  • Beckenboden
  • Kniekehlen
  • Fusssohlen
  • usw.

Das Ergebnis zeigt sich in einem anstrengungsfreien Singen und Sprechen, in dem sich das eigene Stimmpotenzial zeigen kann. Die Atmung reguliert sich, die Muskulatur entspannt sich, die Motilität wird gesteigert und nicht zuletzt kehrt die Freude am Singen wieder zurück bzw. bleibt die Freude am Singen auch bis ins hohe Alter erhalten.

Literaturhinweise

Feuerstein, Uta: Stimmig sein – Die Selbstregulation der Stimme in Gesang & Stimmtherapie, Paderborn, 2000

Romeo Alavi Kia und Renate Schulze-Schindler: Sonne, Mond und Stimme – Atemtypen in der Stimmentfaltung, Aurum Verlag, Braunschweig 1998

Rohmert, Gisela, Landzettel, Martin: Lichtenberger Dokumentationen – Erkenntnisse aus Theorie und Praxis der Physiologie des Singens, Sprechens und Instrumentalspiels – Band I, Lichtenberger – Verlag, Lichtenberg 2015

Rohmert, Gisela, Landzettel, Martin: Lichtenberger Dokumentationen – Erkenntnisse aus Theorie und Praxis der Physiologie des Singens, Sprechens und Instrumentalspiels – Band II, Lichtenberger – Verlag, Lichtenberg 2016

Rohmert, Gisela, Landzettel, Martin: Lichtenberger Dokumentationen – Erkenntnisse aus Theorie und Praxis der Physiologie des Singens, Sprechens und Instrumentalspiels – Band III, Lichtenberger – Verlag, Lichtenberg 2017

Sowodniok, Ulrike: Stimmklang und Freiheit: Zur auditiven Wissenschaft des Körpers (Kultur- und Medientheorie), transcript Verlag, Bielefeld 2013